Dass nachhaltige Landwirtschaft und nachhaltige Energiegewinnung kombiniert werde können beweisen Josef Kneer und Fabian Karthaus seit nunmehr 2 Jahren mit ihrer Agri-PV Anlage. Zu einer Besichtigung luden wir am 15. Juli ein. Das Interesse war überwältigend und so konnten wir knapp 50 Teilnehmende begrüßen.
Ein toller Artikel vom Patrioten findet sich untenstehend.
Steinhausen/Geseke – Als Josef Kneer und Fabian Karthaus vor mehr als zwei Jahren damit beginnen, ihre Idee einer Agri-Photovoltaikanlage auf ihrer Ackerfläche in die Tat umzusetzen, stoßen die beiden Landwirte auf viel behördlichen Widerstand. Dicke Bretter müssen sie bohren, um ihren Traum zu verwirklichen. Inzwischen ist ihre Anlage nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sie ist auch zu einem Vorzeigeprojekt geworden. So erfolgreich, dass inzwischen auch eine Zusammenarbeit mit dem renommierten Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme entstanden ist.
Klar, dass ihre Anlage somit auch immer mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten ist. Nachdem unlängst NRW-Landesministerin Ina Scharrenbach zu Gast war, hatte jetzt der Geseker Ortsverband der Grünen zu einer Exkursion an den Triftweg in Steinhausen eingeladen. Etwa 20 Radler radelten vom Marktplatz unter Leitung von Hans Wilhelm Bernhard zur Anlage, wo sich rund 45 weitere Personen eingefunden hatten. Mit dabei: Dr. Steffen Gajewski, Werksleiter bei HeidelbergCement, Hans-Jürgen Kayser, Geschäftsführer der Stadtwerke Geseke, Julia Krümmelbein, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Geseke und die Grüne Landtagsabgeordnete Dagmar Hanses.
Karthaus und Kneer stellten sich den Fragen der Gäste. Die Teilnehmer erfuhren, dass sich die Photovoltaikanlage nach derzeitigem Stand nach ca. zwölf Jahren amortisieren werde. Ziel sei es von Anfang an gewesen, ein Solarfeld zur Energiegewinnung herzustellen unter dem Beerenobst angebaut wird.
Im Sommer 2020 wurden diese Anlagen in Form zweier großer Gewächshäuser auf den Ackerflächen gebaut. Der besondere Kniff sind die lichtdurchlässigen Photovoltaikmodule in einer Höhe von rund 2,50 Metern. Diese haben eine Leistung von 750 KWp und können Strom für rund 160 Haushalte liefern. Unter dem Dach der Module haben die Landwirte unter anderem 2000 Heidelbeer- und 5000 Himbeerbüsche zum Selberpflücken angepflanzt. Alles wird biologisch betrieben.
„Es grünt ungemein gut drinnen“, so das Fazit der beiden. Durch die Überdachung seien die Pflanzen vor Stark-regen, Schnee und auch Frühjahrsfrösten geschützt und ihre Bewässerung erfolgt über ein ausgeklügeltes System von der Dachfläche. Dabei wird der Regen aufgefangen und durch Vernebelung und Tropfenbewässerung bedarfsgerecht den Pflanzen wieder zugeführt. Die Anlage sei so effizient, dass demnächst eine größere geplant sei und kurz vor der Umsetzung stehe.
Nach Ansicht der Geseker Grünen haben Agri-Photovoltaikanlagen wie die in Steinhausen das Potenzial, durch klimafreundliche Energieerzeugung den Einsatz fossiler Brennstoffe auch in der Zementindustrie zu reduzieren. Ein Thema, das gerade im Hinblick auf die Stadt Geseke aktuell ist, denn auch hier herrsche ein großer Bedarf an Strom. bü
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